Jahresregister 1994

spw 80 – 06/94

Klasse

spw 79 – 05/94

Solidarisch umbauen

spw 78 – 04/94

Solarwirtschaft

Zu den substantiellen Verbesserungen, die am SPD-Regierungsprogramm in den vergangenen drei Monaten vorgenommen werden konnten, gehört das 100.000-Dächer-Programm zur verstärkten Nutzung der Sonnenenergie. Hermann Scheer, Bundestagsabgeordneter und Parteivorstandsmitglied, v.a. aber Vorsitzender der Vereinigung EUROSOLAR, soll mit Recht sehr stolz auf den Erfolg seines Vorstoßes gewesen sein. Spektakulär war die Angelegenheit allerdings nicht, lag sie doch irgendwie im Schatten der innerparteilichen und der öffentlichkeitswirksamen Gefechtslagen. Nun, vielleicht trägt der Schwerpunkt dieses Heftes ein wenig dazu bei, die Bedeutung dieser Programmerweiterung zu verstehen.

spw 77 – 03/94

Rot-Grüne Linke

Rot-Grün hat viel von seiner früheren Faszination und der mit die dem Bündnis verbundenen Aufbruchstimmung verloren. Sowohl das Scheitern rot-grüner Koalitionen als auch die geringen Veränderungen, die von funktionierenden Koalitionen zustandegebracht wurden, enttäuschten viele Hoffnungen. Auf der anderen Seite ist „Rot-Grün“ die einzig realistische Option für einen fortschrittlichen Wandel in der bundesdeutschen Politik – keine Gewähr dafür, aber auf der parlamentarischen Ebene die Bedingung der Möglichkeit. Dies artikuliert sich auch in Rot-Grün-Initiativen, die sich an einigen Orten gebildet haben und mit eigenen Aktivitäten in den Bundestagswahlkampf eingreifen wollen.

spw 76 – 02/94

Lateinamerika

Früher hätte es keiner besonderen Begründung bedurft, sich auch in nicht vorrangig international orientierten Zeitschriften mit der Entwicklung in Lateinamerika zu beschäftigen. Schließlich war dieser Kontinent mehr als alle anderen ein Bezugsraum für die „internationale Solidarität“ der westeuropäischen Linken, wie die „internationale Solidarität“ selbst ein zentrales Element linker Identität darstellte. Vor allem zwei Punkte dürften für das frühere Interesse an Lateinamerika besonders bedeutsam gewesen zu sein: der starke Antiimperialismus – zugespitzt in den militanten Befreiungsbewegungen verschiedener Länder, aber auch eine gewisse historisch begründete Nähe zu Europa, die sich (immer verglichen mit Asien und Afrika) in einigen Ländern auch an der Rolle der christlichen Kirche, der Struktur des Parteiensystems und gewissen wohlfahrtsstaatlichen und gewerkschaftlichen Bestrebungen festmachen ließen.

spw 75 – 01/94

Sozialstaat

Die Beiträge des Heftschwerpunkts „Sozialstaat“ der spw 75 widerspiegeln die aktuelle Situation: im Vordergrund steht die Auseinandersetzung mit den aktuellen Angriffen der Konservativen und Liberalen auf den Sozialstaat. Dabei ist unstreitig, daß sich die Linke nicht auf die Abwehr aktueller Sozialabbau-Schweinereien beschränken darf, sondern eigene Vorstellungen zum Umbau des Sozialstaats entwickeln muß. Entscheidend ist nicht die Frage ob, sondern in welche Richtung und nach welchen Kriterien ein Umbau erfolgen soll: Den Neokonservativen geht es darum, die Entstehung, Verteilung und Verwendung von Einkommen soweit wie möglich privater Entscheidung zu überlassen und die sozialen Verhältnisse und Wirkungsmechanismen der kapitalistischen Marktwirtschaft so wenig wie möglich durch gesetzliche und kollektivvertragliche Regulierungen und soziale Absicherungen einzuschränken.