Schwerpunkte
- spw 17 – 04/1982: Aktualität des Marxismus
- spw 16 – 03/1982: Wirtschaftspolitik und Arbeiterbewegung in Westeuropa
- spw 15 – 02/1982: US-Hegemonien und Gegenbewegungen
- spw 14 – 01/1982: Der Kampf um die Sozialdemokratie

spw 17 – 04/82
Aktualität des Marxismus
Am 14. März 1983 ist der 100. Todestag von Karl Marx. Dieser Tag wird Anlaß sein für widerstreitende Stellungnahmen über sein Leben und Werk. Führende Genossen der Sozialdemokratie werden ihn voraussichtlich als »großen Deutschen in seiner Zeit« würdigen, um dann gegebenenfalls nach einer Feierstunde in Trier insbesondere den Marxismus weiter in Frieden ruhen zu lassen. Im Gegensatz dazu ist das vor uns liegende Datum für linke Sozialdemokraten Anlaß, auf die Aktualität marxistischen Denkens für sozialdemokratische Politik heute einzugehen. Das vorliegende Heft will hier einen Beitrag leisten und damit zur kritischen Auseinandersetzung mit musealen Marx-Würdigungen aufrufen.

spw 16 – 03/82
Wirtschaftspolitik und Arbeiterbewegung in Westeuropa
Spätestens Ende der sechziger Jahre feierte die keynesianische Theorie des Staatsinterventionismus in der BRD ihren Sieg über den Neo-Liberalismus. Keynesianischen Beratern wurden die Tore zum Geschäft der Wirtschaftspolitik geöffnet. Der Keynesianismus wurde zum Bestandteil sozialdemokratischer Politik und erhielt damit zwei Dimensionen: Die erste Dimension ist das auf der von Keynes 1936 veröffentlichten »Theory of Employment, Interest and Money« basierende theoretische Konzept, bei dem die Annahme im Mittelpunkt steht, daß ein privatwirtschaftliches System nicht aus seiner eigenen Dynamik heraus einen gewünschten Beschäftigungsstand erreichen kann. Stagnationsphasen werden aus der mangelnden Investitionsbereitschaft der Unternehmer erklärt, die sich aus negativen Absatzerwartungen ergibt.

spw 15 – 02/82
US-Hegemonien und Gegenbewegungen
»Solidarität mit den USA zu praktizieren, heißt, Einfluß auf ihre Innenpolitik zu nehmen«, schrieben wir im Editorial von spw 8/80, in dem es um »internationale Spannungen«, damals schwerpunktmäßig um Afghanistan und den Iran ging. Und es hieß dort weiter, daß »nur durch das Verfolgen spezifisch westeuropäischer Interessen … den fatalen Krisenkonsequenzen der US-Innenpolitik zu entgehen ist«. Eineinhalb Jahre nach dem Regierungsantritt von Ronald Reagan erhalten diese Sätze ein neues, jedoch umso aktuelleres Gewicht. Für die Verknüpfung der innenpolitischen Interessenlagen und des außenpolitischen Krisenmanagements eines Landes liefert der Falkland-Konflikt ein anschauliches Beispiel.

spw 14 – 01/82
Der Kampf um die Sozialdemokratie
Viele, die zu Beginn der 70er Jahre ihre demokratischen Hoffnungen auf die SPD setzten, um die vom CDU-Senat geprägte konservativ-reaktionäre Gesellschaft zu überwinden, haben zwar nicht immer ihre demokratischen Hoffnungen aufgegeben — aufgegeben haben sie aber die Sozialdemokratie als tragende Kraft dieses Veränderungsprozesses. Die Genossen Karl-Heinz Hansen und Manfred Coppik sind die jüngsten und prominentesten Beispiele für diese Haltung aus den Reihen ehemals aktiver Sozialdemokraten. Nach wie vor gibt es in der Sozialdemokratie aber auch viele, die den Kampf in der SPD um die SPD trotz »Doppelbeschluß«, »Operation ‘82« und »Beschäftigungsprogramm« nicht aufgegeben haben. Diese Haltung mag sehr unterschiedliche Motive haben.