ORIENTIERUNGSRAHMEN

Eine spw der Zukunft

#orientierungsrahmen #spw

Linke Politik braucht Debatte und inhaltliche Fundierung – heute so sehr wie vor 150 Jahren. Was „linke“ Politik im Kern ausmacht, muss immer wieder neu und mit Blick auf die tatsächlichen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Verhältnisse analysiert und weiterentwickelt werden.

Die „spw – Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft“ versteht sich als inhaltlicher Think Tank und Debattenplattform für die Weiterentwicklung politischer Analyse und Strategie linker Politik – innerhalb der Sozialdemokratie, aber auch im Austausch mit einer pluralen gesellschaftlichen Linken in Gewerkschaften, Sozial- und Umweltverbänden, in der Wissenschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen.

Ideen für die weitere Debatte der sozialdemokratischen Linken im Umfeld der spw haben wir in Heft 1/2024 in einem Orientierungsrahmen skizziert. Der Text versteht sich als Auftakt zur weiteren Diskussion, die wir über die nächsten Ausgaben der Zeitschrift hinweg als Schwerpunkt unserer Hefte führen wollen.

Zugleich beobachten wir eine zunehmende Fragmentierung der politischen Diskussionszusammenhänge – egal welcher Ausprägung. Zeitschriftenprojekte mit langer Tradition stehen unter starkem finanziellem und organisatorischem Druck oder mussten ihr Erscheinen einstellen. Politische Diskussionen verlagern sich von längeren Texten und Konferenzdebatten hin zu Chats, Blogs und Podcasts, also zum Austausch kurzer Einschätzungen, zu Positionierungen in Social Media bis hin zu komplexeren Recherche- und Gesprächsformaten auf Internetplattformen. Lesegewohnheiten (nicht nur) jüngerer Menschen ändern sich, hergebrachte Abonnementsmodelle für Printpublikationen verlieren ihre Bindungswirkung.

Nach längerer interner Diskussion sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir die spw als publizistisches Projekt mit einer Zeitschrift, die auf Abonnements angewiesen ist, nicht zukunftssicher machen können. Wir wollen die spw daher ab dem 01.01.2025 als Mitgliederzeitschrift des gemeinnützigen Vereins zur Förderung von Demokratie und Völkerverständigung e.V. herausbringen. Dieser Verein (gilt auch für ProMS) ist seit langer Zeit mit unserer Zeitschrift ideell verbunden. Mitglieder des Vereins werden die Zeitschrift dann – je nach Wunsch – weiterhin als Druckexemplar oder im online-Zugang erhalten.

Die Inhalte werden zugleich im Rahmen einer grundlegend erneuerten Webpräsenz allgemein zugänglich gemacht werden. Wir bleiben davon überzeugt, dass inhaltliche Debatte und Analyse Platz braucht – im buchstäblichen Sinne auch über die Seiten einer Zeitschrift. Unser Angebot auf das reine Zeitschriftenformat zu beschränken, hieße aber zugleich, den Kreis der Leser*innen von spw zunehmend einzuschränken. Wir wollen Diskussionen und Analysen, die weiterhin Wirksamkeit auch im politischen Raum erlangen. Deshalb machen wir spw konsequent zu einem hybriden Produkt: Mit der Zeitschrift mit weiterhin vier Ausgaben im Jahr, aber auch mit digitalen Angeboten – u.a. durch den Aufbau eines Podcasts und weiterer Online-Angebote. Wir wollen möglichst viele Menschen erreichen und setzen daher auf ein enges Miteinander in der SPD-Linken.

Unser Orientierungsrahmen ist nicht nur ein inhaltliches Arbeitsprogramm, sondern beschreibt die Konturen eines programmatischen Projektes. Dieses bedarf einer breiten Diskussion und Entwicklung, die über Parteistrukturen hinaus Kommunikationswege in Arbeit, Wissenschaft und Kultur herstellt und im Sinne eines „Crossover“ Menschen ins Gespräch bringt, die sich politisch und gesellschaftlich auf unterschiedliche Weise engagieren. Ein offenes digital basiertes Medienprojekt mit vielfältigen und dynamischen Verweisungen bildet hierfür die besten Voraussetzungen.

Der Verein benötigt dafür ein stärkeres Fundament an Mitgliedern, die das publizistische Projekt der spw im Sinne der ideellen Vereinsziele durch Mitgliedsbeiträge wie auch einmalige Spenden unterstützen. Aufgrund der Gemeinnützigkeit des Vereins sind diese Zuwendungen übrigens steuerlich absetzbar.

Damit wollen wir die infrastrukturelle und hauptamtliche Unterstützung für die ehrenamtliche Arbeit von Vorstand und Redaktion sicherstellen und insbesondere die Webpräsenz systematisch ausbauen. In den vergangenen Wochen haben wir viele Gespräche geführt und viele Unterstützungsangebote erhalten. Das zeigt, die spw wird weiterhin gebraucht.

Wir laden alle Leser*innen, die noch nicht Vereinsmitglied sind, ein, möglichst bald Mitglied zu werden – spätestens zum 01.01.2025. Ein entsprechendes Beitrittsformular findet sich in dieser Ausgabe. Die spw erhaltet Ihr dann weiterhin als Vereinszeitschrift und unterstützt zugleich den Aufbau neuer digitaler Formate.

2025-06-26T19:10:44+02:00
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